In den letzten Monaten haben wir uns im Unternehmen umgehört – denn uns hat interessiert, was unsere Mitarbeiter über Nachhaltigkeit denken, was sie beruflich und privat beitragen oder wie die tirol kliniken unterstützen könnten. Und so sind unsere Geschichten des Gelingens entstanden, erzählt von sechs ganz besonderen Menschen! Beginnen möchten wir unsere Nachhaltigkeitsserie mit dem Bereich Mobilität. Denn der Verkehrssektor zählt zu den Hauptverursachern für Treibhausgasemissionen. Dagmar Springeth geht hier mit gutem Beispiel voran. Sie fährt mit dem Bus oder dem Rad zur Arbeit. In ihrem Team wurden bereits einige Ideen zum Thema Nachhaltigkeit umgesetzt …
Welche Rolle spielt für Sie privat das Thema Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist eine Herzensangelegenheit und bedeutet für mich, nicht ressourcenverschleudernd zu agieren. Es ist meine Aufgabe, zur Erhaltung der Lebensqualität beizutragen. Viele meiner Kollegen fahren mit dem Rad zur Arbeit und auch ich radle gerne ins Büro. Für viele ist aber die tägliche Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel schlichtweg nicht umsetzbar. Gerade Mitarbeiter mit kleinen Kindern müssen spontan und flexibel sein und sind auf ein Auto angewiesen. Ich hingegen kann inzwischen das Angebot der öffentlichen Verkehrsbetriebe gut nutzen. Die Vorteile sehe ich ganz klar im Umweltschutz und der Kosten-Nutzen-Rechnung. Der morgendliche Tratsch und Klatsch im Bus ist schon zu einer liebgewonnenen Gewohnheit geworden.
Wie kann man als Mitarbeiter am Arbeitsplatz dazu beitragen?
Das AZW stellt den Mitarbeiter eigene Firmenräder zur Verfügung, die wir für Termine oder Besorgungen in der Stadt verwenden können. Mein Büro liegt im 10. Stock und den Weg über die Treppe zu nehmen, ist morgens manchmal schon eine persönliche Herausforderung – aber sie ist zu meistern.
Wir in der azw:academy haben im letzten Sommer beschlossen, bei unseren Fortbildungskursen auf nachhaltige und umweltschonende Alternativen umzusteigen. Seither werden nur mehr Glas- statt PET-Flaschen, Tassen und Gläser anstelle von Plastik verwendet. Die Kaffeetabs werden gesammelt und recycelt. Natürlich ist der Aufwand ein größerer, aber im Team sind wir dazu bereit, diesen Aufwand gemeinsam zu tragen.
Was liegt Ihnen besonderes am Herzen?
Ein großes Anliegen von mir ist die Digitalisierung zur Reduzierung von Papier. In unserer Abteilung sind wir bereits vor zehn Jahren auf ein digitales Archiv umgestiegen. Ich denke, in diesem Bereich könnte allgemein noch mehr getan werden. Dazu braucht es aber noch ein großes Umdenken von allen Beteiligten, damit diese Veränderung wirklich umsetzbar ist.
Mobilität in den tirol kliniken
2011 und 2016 gab es eine Datenerhebung zur Mitarbeitermobilität. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Beinahe 50 % aller Befragten nutzen für den täglichen Arbeitsweg den PKW. Das sind pro Tag ca. 128.000 gefahrene Kilometer – noch anschaulicher: Unsere Erde wird täglich dreimal umrundet. Auf das gesamte Jahr gerechnet werden 27 Mio. Kilometer zurückgelegt und 1,9 Mio. Liter Treibstoff verbraucht. Damit entsprechen die täglichen Arbeitswege 13 % des Gesamtenergieverbrauchs bzw. 31 % der CO2e-Emissionen der tirol kliniken.
Die Arbeitswege unserer Mitarbeiter sind jedoch grundsätzlich nicht lange. 42 % der Befragten wohnen nur 10 Kilometer entfernt. Hier können wir ansetzen. Wir möchten unsere Mitarbeiter motivieren, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu wählen. Aktionen wie E-Mobilitätstage, die Beteiligung am ÖBB-Greenpoints-Projekt oder der Tiroler Fahrradwettbewerb sollen dazu beitragen. Bisher wurde das Mobilitätsangebot durch mehr Radabstellflächen, Werksbusverbindungen oder ermäßigte Tarife der IVB verbessert.
Obwohl der Anteil innerbetrieblicher Dienstwege nur ca. 0,4 % zum Gesamtenergieverbrauch des Unternehmens beiträgt, wird seit 2016 die Fahrzeugflotte stufenweise auf emissionsfreie Elektroautos umgestellt. Der Strom für diese Fahrzeuge wird mittels Photovoltaik selbst produziert. Im Rahmen der Klimabündnis-Partnerschaft soll nunmehr ein integriertes Mobilitätsmanagement für jeden Standort etabliert werden, das individuelle Herausforderungen wie unterschiedliche Arbeitszeitmodelle oder wechselnde Anbindungen berücksichtigt.
Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend. Es geht um eine Denkhaltung. Es geht darum, das Klima durch eine veränderte Lebensweise zu stabilisieren und bewusst mit unseren vorhandenen Ressourcen umzugehen. Wir wissen, dass das nicht von heute auf morgen geschieht – dazu braucht es einen langen Atem. Und es braucht viele Unterstützerinnen und Unterstützer. Bei 8.500 Mitarbeitern kann aber jeder noch so kleine Beitrag in Summe eine große Wirkung haben.
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