Primar Stephan Eschertzhuber und Dr. Wolfgang Hölzl freuen sich über die große Einsparung von Blutkonserven durch das Patient Blood Management am LKH Hall.

Seit Jänner 2019 wird am Landeskrankenhaus (LKH) Hall das „Patient Blood Management“ (PBM) angewendet. Dabei handelt es sich um ein medizinisches Konzept zur Steigerung der Patientensicherheit durch eine gezielte Stärkung der körpereigenen Blutreserven. Eine erste Analyse zeigt, dass bereits im Jahr der Implementierung 31 % weniger Fremdblutprodukte zum Einsatz kamen als im Jahr davor.

 

Bluttransfusionen können Leben retten und sind ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung. „Die Gabe von Fremdblut ist aber immer ein potentielles Risiko für Patienten. Es gibt zahlreiche bekannte Nebenwirkungen und es sind bei weitem nicht alle negativen Folgeerscheinungen von Fremdblutgaben erforscht. Um die Patientensicherheit zu erhöhen, haben wir am LKH Hall im Laufe des letzten Jahres das Patient Blood Management umgesetzt“, erklärt Primar Priv.-Doz. Dr. Stephan Eschertzhuber, Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin.

 

Vor allem drei Maßnahmen sollen zur Reduktion von Fremdbluttransfusionen beitragen:

  • Die spezielle Vorbehandlung von Anämie-Risikopatienten vor planbaren operativen Eingriffen,
  • die standardisierte Prüfung, ob eine Bluttransfusion tatsächlich sinnvoll ist
  • und die Minimierung des Blutverlustes während und nach der Operation.

 

„Während der Implementierungsphase am LKH Hall war es notwendig, ein Umdenken im Umgang mit Fremdblut bei allen medizinischen Berufsgruppen zu bewirken. Dies erfolgte durch viele Fortbildungen und den persönlichen Einsatz aller Verantwortlichen“, so Projektleiter Dr. Wolfgang Hölzl. Dass sich der Einsatz gelohnt hat, zeigt ein Ersparnis von fast 650 Blutkonserven bereits im ersten Jahr.

 

Fotos: Gerhard Berger (Titelbild), Lamprechter