Am 9. Februar werden die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang eröffnet. Ganz nah mit dabei ist Wolfgang Schobersberger, Mitarbeiter der tirol kliniken. Dabei ist er nicht als Athlet, sondern als Arzt. Und mit einer Extra-Portion Verantwortung.
„Ich bin mit dem IOC seit den Youth Olympic Games 2012 in Innsbruck in engem Kontakt“, erzählt der Sportmediziner und Direktor des ISAG (Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus) der tirol kliniken und der UMIT. Und seither ist er beratend für das IOC tätig, etwa bei den YOG 2016 in Lillehammer. „Durch diese Verbindung hat sich meine neue Aufgabe ergeben.“
Die neue Aufgabe – damit meint Schobersberger seine Tätigkeit als Vorsitzender der Medizinischen und Wissenschaftlichen Kommission der Winterspiele. Was sperrig klingt, ist ziemlich aufregend. Schober
sberger hat eine „kommunikative Mittlerfunktion“ zwischen den Teamärzten und den Ärzten des Komitees. Er koordiniert das internationale Expertenteam, das aus Notfallmedizinern, Sportärzten, Physiotherapeuten, Pharmazeuten, Laborexperten, Antidopingexperten und Wissenschaftern besteht.
Außerdem ist er Vorsitzender der TUE-Kommission. Erkrankte Athleten dürfen mit Attest ihres Arztes Substanzen einnehmen, die an und für sich auf der Dopingliste stehen. Diese Atteste werden von der Kommission genau geprüft. Auch bei einer Erkrankung während der Spiele wirft die TUE-Kommission ein Auge auf die Medikamenten-Einnahme. „Wird ein Sportler krank, erhält er die notwendigen Medikamente – ganz unabhängig davon, ob sie verboten sind oder nicht“, stellt Schobersberger klar, dass die Gesundheit stets an erster Stelle steht.
Wissenschaft bei Olympia
Doch das ist noch nicht alles: Das IOC führt während Olympischer Spiele bereits seit vielen Jahren ein Forschungsprojekt durch. Dabei werden Verletzungen und Erkrankungen der teilnehmenden Athleten evaluiert. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich Erkenntnisse für die Prävention und Prophylaxe von Sportunfällen und Erkrankungen. Diese Analysen gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich der Medizinischen und Wissenschaftlichen Kommission des IOC in Pyeongchang. Und damit zu dem von Wolfgang Schobersberger.
Ob er aufgeregt ist? „Ich war bereits bei sechs Olympischen Spielen in der einen oder anderen Form beteiligt. Aber es ist jedes Mal wieder etwas Besonderes.“