Ausreichender, guter Schlaf ist essentiell für die Gesundheit. Prof. Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck und die zukünftige Präsidentin der World Sleep Society, gibt Tipps für die richtige Nachtruhe.

1. Genügend Zeit einplanen

Frauen brauchen etwa acht bis neun Stunden, Männer sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht. Dauerhaft zu wenig Schlaf kann sogar krank machen. „Ausreichender Schlaf und erholtes Aufwachen sind entscheidend für die Gesundheit. Wer dauerhaft zu wenig schläft, riskiert, im Laufe der Jahre krank zu werden – etwa Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes zu entwickeln“, so Högl.

Prof. Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck und die zukünftige Präsidentin der World Sleep Society (Foto: Florian Lechner)

2. Die innere Uhr beachten

Es ist nicht egal, wann wir schlafen. „Nach Möglichkeit sollte man nachts schlafen. Am Tag sind die Bedingungen für Schlaf nicht optimal“, erklärt Högl, „das hat unter anderem mit Umweltfaktoren zu tun. Lichtreize unterdrücken die Melatoninausschüttung. Ist der Melatoninspiegel zu niedrig, fühlt man sich eventuell weniger müde.“

3. Auf die Schlafhygiene achten

Um den Schlaf zu verbessern, kann jeder Einzelne viel tun. Spätes Essen, Koffein, Alkohol und andere Suchtmittel können den Schlaf negativ beeinflussen. „Die Melatoninausschüttung kann auch durch kurzes Betrachten eines hellerleuchteten Bildschirms unterdrückt werden“, sagt Högl. Vorm Einschlafen sollte man also nicht am E-Reader oder Smartphone lesen bzw. Fernsehen. Abends die Körperkerntemperatur zu erhöhen –  durch ein heißes Bad zum Beispiel –, kann das Einschlafen erleichtern.

4. Schnarchen bekämpfen

Schnarchen ist nicht nur für die Person nervig, die im selben Raum schläft, sondern auch für den Schnarcher selbst. Oft bemerkt er gar nicht, dass der Schlaf nicht so erholsam ist, wie er sein sollte. Regelmäßiges Schnarchen sollte medizinisch abgeklärt werden, dahinter könnte eine Schlaf-Apnoe stecken – diese kann etwa durch spezielle Nasenmasken behandelt werden. Nicht hilfreich sind hingegen so genannte Anti-Schnarchtropfen und Vorrichtungen, die den Schnarcher wecken sollen.

5. Schlafstörungen auf den Grund gehen

„Chronisch ist eine Schlafstörung dann, wenn sie mindestens seit 3 Monaten und dann an mindestens drei Tagen pro Woche vorliegt. Kommt noch Tagesmüdigkeit dazu, sollte das abgeklärt werden“, erklärt Högl. Durch ein ausführliches Gespräch kann häufig der Grund für die Schlafstörung herausgefunden werden. Auch Medikamente können Schlafstörungen hervorrufen.